Aktuelle Themen des Arbeitskreises  

 


Implikationen der Digitalisierung für den Finanzbereich der Unternehmung und das Rollenbild des CFO

Die Digitalisierung stellt Unternehmen vor transformative Herausforderungen, von denen die Außenbeziehungen der Unternehmen sowie sämtliche Unternehmensbereiche betroffen sind. Dies gilt auch für die Funktion sowie den gesamten betrieblichen Verantwortungsbereich des Chief Financial Officers (CFOs). Zwar deuten erste Meinungsbeiträge bereits an, dass sich Rollenbild und -verständnis sowie Tätigkeits- und Anforderungsprofil des CFO durch die Digitalisierung grundsätzlich verändern könnten. Die Beschreibungen dieser Veränderungen bleiben jedoch weitgehend unspezifisch, insbesondere wenn es um die stärkere Einbindung des CFO in strategische Entscheidungen geht. Gleiches gilt für Veränderungen in der Finanzierungspolitik sowie dem Instrumenteneinsatz, die sich vor dem Hintergrund der komplexen und investitionsreichen Transformationsprozesse abzeichnen. Diese Forschungslücke wird durch das aktuelle Projekt des Arbeitskreises adressiert, indem auf Basis von persönlich geführten, leitfadengestützten Tiefeninterviews mit den CFOs großer börsennotierter Konzerne in Deutschland erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme zu den durch Digitalisierung ausgelösten Veränderungsprozessen im Finanzbereich durchgeführt wird.

 


Verständnis und Management von Translationsrisiken in deutschen Konzernen

Das aktuelle Schwerpunktthema des Arbeitskreises Finanzierung lautet „Translationsrisiko“. Zwar wird die Bedeutung dieser Ausprägung des Währungsrisikos im Vergleich zum Transaktionsrisiko und dem ökonomischen Risiko oftmals als klar nachgelagert eingestuft. Vor dem Hintergrund der aktuell zu beobachtenden hohen Volatilitäten an den Devisenmärkten erfährt das Translationsrisiko jedoch eine zunehmende Aufmerksamkeit. Der Arbeitskreis erstellt derzeit durch eine Serie strukturierter Experteninterviews eine Bestandsaufnahme zum Verständnis und Umgang mit Translationsrisiken in deutschen Konzernen.

 


Kriterien für die Gestaltung und Steuerung des Netzes an Bankbeziehungen aus Sicht der Unternehmung

Der Arbeitskreis Finanzierung hat eine wissenschaftliche Studie zur Bestimmung von Kriterien bei der Auswahl und Steuerung von Bankbeziehungen bei Unternehmen in Deutschland durchgeführt. Mit Hilfe einer Online-Umfrage wurden hierfür zentrale Erfolgsdeterminanten in den Bankbeziehungen deutscher Unternehmen erhoben und diese im Rahmen einer vergleichenden Analyse der unterschiedlichen Konzepte und Strategien zur Steuerung von Bankbeziehungen untersucht. Die Studie bezieht dabei sowohl die Erfahrungen der Unternehmen mit dem Bankensektor infolge der Finanzkrise als auch die Bedeutung aktueller sowie zukünftiger Einflussfaktoren (Basel III) mit ein. Ziel der Untersuchung ist es folglich, ein aktuelles Gesamtbild über die Bankbeziehungen deutscher Unternehmen zu erhalten und neben möglichen Handlungsalternativen insbesondere existierende und potenzielle Defizite im Bankensektor aus Sicht der Unternehmen abzuleiten.

Der im Rahmen dieses Themas erarbeitete Artikel wurde in der Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung veröffentlicht (siehe Rubrik: "Publikationen").



Kapitalstruktur(politik) börsennotierter Unternehmen und der Einfluss von Kapitalgeberinteressen

Die Gewinnung von Erkenntnissen hinsichtlich der Einfluss- und Bestimmungsfaktoren unternehmerischer Kapitalstrukturentscheidungen ist sowohl von zentraler Bedetutung für die Corporate-Finance-Forschung als auch von großem Interesse für die Unternehmenspraxis. Das aktuelle Forschungsprojekt des Arbeitskreises "Finanzierung" beschäftigt sich daher mit einer Analyse der Kapitalstrukturpolitik börsennotierter Unternehmen, wobei insbesondere der Einfluss von Eigen- und Fremdkapitalgeberinteressen und in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung von Finanzanalysten und Kreditrating-Agenturen als Interessenvertreter der Kapitalgeber im Fokus der Untersuchung stehen. Die Basis dieses Projekts bildet eine empirische Untersuchung, die in Form strukturierter Interviews mit Repräsentanten der größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland durchgeführt wird.

Der im Rahmen dieses Thema erarbeitete Artikel wurde in der Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung veröffentlicht (siehe Rubrik "Publikationen").

 


Private-Equity-Investments in Buy Outs von Konzerneinheiten

Im Mittelpunkt dieses Schwerpunktthemas steht die Analyse der Desinvestition einer Konzerneinheit im Rahmen eines Buy Out an institutionelle Private-Equity-Investoren. Der Arbeitskreis "Finanzierung" der Schmalenbach-Gesellschaft hat dafür eine explorative empirische Untersuchung von 33 Konzern-Buy-Outs in Deutschland in den Jahren 1999 bis 2003 unternommen. Dabei erklärten sich insgesamt 57 Transaktionsbeteiligte (86,4% Rücklaufquote) zu einem persönlichen Interview bereit. Den ersten Schwerpunkt dieser Befragung bildet die Vorbereitung des Buy-Out-Objekts auf den Desinvestitionsprozess sowie die Gestaltung der Veräußerung durch die Konzernmutter. Als zweites Untersuchungsfeld schließen sich die Transaktionsanbahnung sowie die Gestaltung des Buy Out einschließlich nachfolgender Umstrukturierungsmaßnahmen durch den Private-Equity-Investor an. Der Arbeitskreis "Finanzierung" kommt zum einen zu dem Ergebnis, dass auf Seiten der veräußernden Konzerne wie der kaufenden Private-Equity-Investoren neben prozessualen Umsetzungsdefiziten auch eine unterschiedliche Interpretation des Konzepts der Wertorientierung festzustellen ist. Zum anderen kann der Arbeitskreis "Finanzierung" kritische Erfolgsfaktoren für deren Umstrukturierungsprozess durch die Finanzinvestoren identifizieren: strategische Ausrichtung des Buy-Out-Unternehmens, Performancemessung, Zusammensetzung des Managementteams und dessen Anreizsteuerung sowie Corporate-Governance-Struktur.

Der im Rahmen dieses Thema erarbeitete Artikel wurde in der Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung veröffentlicht (siehe Rubrik "Publikationen").